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Erstbegehung Jungfrau Nordwand

Um 9:00 starten, um eine neue Route in einer Nordwand zu klettern, ist vielleicht nicht die beste Idee. Jedoch geht es nicht anders, da Michael und ich spätestens am Sonntagabend wieder zuhause sein müssen.


Die Querung vom Jungfraujoch unter die Nordwand verläuft ohne Probleme und geht erstaunlich gut. Nach dem Begutachten der Nordwand und dem Suchen der Linie steigen wir zügig ein. Im Unteren Teil sind die Verhältnisse nicht so schlecht, weiter oben hat es nur eine dünne Eis- Schneeauflage auf abweisenden Platten. Die Kletterei wird immer steiler und anspruchsvoller. Der Fels ist leicht brüchig und das Absichern ist relativ schwierig. Messerhaken, Pecker, Mikrokeile und C3 sind deine besten Freunde. Einen anständigen Standplatz zu finden ist noch schwieriger. Die Eisauflagen sind für Eisschrauben meist zu dünn.


Nach dem zweiten Steilaufschwung versperrt uns ein riesiges Bollwerk den Weg. Es ist bereits halb 6 und in ein paar Stunden wird’s dunkel. Auch haben wir für den Notfall nur zwei Bohrhaken dabei. Wir entscheiden uns nach links zu queren und über ein Couloir (Jasper- oder Seeländercouloir) auf den Ostgrat zu klettern. Pünktlich erreichen wir beim dunkel werden den Gipfel. Mit der vorhandenen Spur ist der Abstieg relativ einfach. Die Schwierigkeiten belaufen sich auf ca. M5. Wie bereits gesagt ist das Absichern ziemlich schwierig und nimmt viel Zeit in Anspruch. Auf jeden Fall eine witzige Route.


26.9.2016



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